14.02.2013

Ein altes Buch hat seinen Weg nach Hause gefunden!


Am 14.2.2013 konnte die Administratorin voller Glück und Stolz PD Dr. Peter Fleischmann, dem neuen Chef des Nürnberger Staatsarchivs und Stiftungsratsmitglied der Stromer-Stiftung , ein Buch ihres direkten Vorfahren, Wolf-Jakob Stromer von Reichenbach, überreichen. Dieses Buch war zwischen 1535 und 1589 geschrieben worden:
Rotraut von Stromer und Peter Fleischmann Es sind eng beschriebene Seiten aus Pergament, in Leder gebunden. Es finden sich Gedichte darin, für Wolf Jakob Stromers Mutter beispielsweise oder für seine Frau. Stromer schrieb Sinnsprüche auf, die heute noch etwas über die Befindlichkeit seiner Generation verraten, sowie Spottgesänge gegen den Papst und die Katholiken. Doch das sogenannte Memorialbuch ist viel mehr als ein schlichtes Tagebuch. Weil es nicht nur Aufzeichnungen zu Stromers familiären Verhältnissen enthält, sondern auch persönlich eingefärbte Notizen zu den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen der damaligen Zeit.

Das macht das Werk wertvoll für die Forschung. "Es ist deswegen so wichtig, weil wir relativ wenige sogenannte Ego-Dokumente haben", sagt Peter Fleischmann, Leiter des Staatsarchivs. Das sei die erste wirkliche Aufzeichnung eines Privatmanns im deutschen Sprachraum, fährt er fort. Es sei selten, dass etwas "Privates, etwas Persönliches aus den Quellen spricht"

Über fünfunddreißig Jahre war es aus den Stromerīschen Archivalien verschwunden gewesen, nun tauchte es ganz zufällig in der Unibibliothek von Göttingen wieder auf. Da es noch die Inventar-Nummer des Stromer-Archivs trug, war es ganz einfach zuzuordnen. Damit so etwas nicht wieder vorkommen kann, ist das gesamte Stromer-Archiv per Depot-Vertrag im Staatsarchiv gelagert und somit in einem gewissen, gut kontrollierten Ausmaße der &Öuml;ffentlichkeit zugänglich. Was hätte sich Prof. Dr.Dr. Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach über das Wiederauftauchen dieses besonderen Buches gefreut!


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