03.03.2016

Der Sternenhimmel bleibt


Als ich die Verantwortung für Burg Grünsberg im September 1999 von meinem Vater übernommen hatte, sah es im sogenannten Sternzimmer im 1. Stock so aus
Meine Eltern hatten 1974 eine Ölheizung mit Radiatoren eingebaut, die Räume und Inventar stark gefährdete, da die Luftfeuchtigkeit viel zu sehr absank. Das führte unter anderem dazu, dass die Fußbodenbretter schrumpften, die Farbe von Gemälden sich vom Malgrund löste und die Furniere aus den Möbel fielen.
Es gab im Sternzimmer zwar einen Warmluftkachelofen, der dort 1955 eingebaut worden war, der aber keine Funktion hatte.
Nach Abbruch desselben fanden wir im ehemaligen "Klofallraum" die Überreste eines ehemaligen Fensters, das wohl nach der Zerstörung durch Albrecht Alkibiades 1552 geschlossen worden war. Gleichzeitig wurde auch die Einteilung der Stockwerke geändert
Da mir der Erhalt der Sternendecke, die mein Urgroßonkel Eduard 1870 aus blaugestrichenem Zeitungspapier und Goldpapiersternchen, zum Teil aber auch Spiegelchen gemacht hatte, sehr wichtig war, beschlossen wir, sie und auch die Tapete, eine Empire-Tapetennachdruck, die meine Eltern 1965 hatten tapezieren lassen, zu erhalten, nur zu reinigen und grobe Fehlstellen ausbessern zu lassen. Leider reichte das Geld nicht zu einer grundsätzlichen Restaurierung der Decke.

Beim BA III wurden also Risse geschlossen und verschmutzte Stellen (Fensterlaibungen) gereinigt, nachdem im BA II schon die Ölheizung mit allen Leitungen ausgebaut worden war.
Auch die Risse in den Fensterstürzen, die durch den Vollterffer am 28.4.1945 entstanden waren
konnten endlich endgültig geschlossen werden
Als allerwichtigstes aber haben wir die Doppeltüre, die vom Sternzimmer direkt in die Bibliothek führte,wieder geöffnet. Sie war schon in meiner Kinderzeit zugemauert gewesen. Die Türblätter, den Griff und den Türrahmen konnte man im Sternzimmer sehen, die Seite in der Bibliothek war einfach zugemauert und übertapeziert.
Dabei stellte sich heraus, dass alle nötigen Teile für eine Türe, inklusive der Schwelle, noch vorhanden waren. Es fehlte nur der "aufsitzende" Rahmen außen auf der Bibliotheksseite. Das ist der erste Blick durch die göeffnete Türe inīs vorübergehenede "Möbellager" während der Sanierung in der Bibliothek. Im "Fundus" fand sich sogar ein passender Schlüssel!
Nun können wir das Sternzimmer als einen Teil einer Zimmerfluchtvon drei Räumen für unsere Spezialkonzerte auf unserem Wiener Hammerflügel von 1810.


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